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Oberst Redl– Ein Patriot

von John Osborne
Deutsch von Maximillian Schell

Premiere: 11. April 2015, 19:30h
weitere Termine: 16.-18., 21. und 23.-25. April 2015 jeweils um 19:30
sowie am 19. April 2015 um 17:00

Wenige Ereignisse vor den Schüssen von Sarajewo haben so entscheidend zum Untergang der Donaumonarchie beigetragen wie der Spionagefall des legendären Oberst Redl. Was macht aus einem ehrgeizigen und begabten Patrioten einen Hochverräter?

Wien um 1900, ein Ballsaal in einem herrschaftlichen Palais: Große Roben, klassische Musik, Champagner wird serviert, die Dame des Hauses dirigiert mit dem Fächer bizarr kostümierte Schönheiten durch den Raum. Erst langsam wird klar: Im pompösen Ballkleid der Gastgeberin steckt ein Mann, auch den anderen Damen wachsen drahtige Schnurrbärte – wir befinden uns auf einem Tuntenball, die „Damen“ sind Offiziere der Kaiserlichen Armee. Inmitten dieser Gesellschaft steht in voller Uniform Alfred Redl, k.u.k. Geheimdienstchef und selbst homosexuell, ein Außenseiter unter Außenseitern.

John Osborne (Blick zurück im Zorn, Der Entertainer) erzählt ohne Tabus die Stationen des Lebens- und Leidensweges des Topspions abseits jeder Monarchieromantik und legt die Verlogenheit und Brutalität einer Gesellschaft frei, in der ein Außenseiter keine Chance hat, selbst wenn er das unehrliche Spiel und die Doppelmoral seiner Umgebung zu verinnerlichen versucht. Er rückt Redls Homosexualität in den Mittelpunkt und macht aus dem historischen Stoff eines seiner reichhaltigsten Stücke: einen Polit-Thriller über das schillernde Leben eines Nonkonformisten, eine tragische Parabel über Ausgrenzung, Repression und die Verquickung von Eros und Macht.

Inszenierung: Bruno Max
Bühne: Marcus Ganser
Kostüme: Alexandra Fitzinger
Musik: Fritz Rainer
Maske: Monica Crestan und Gerda Hauer
Regieassistenz: Cornelia Slauf

Mit: Christian Kainradl, Roman Binder, Sebastian Blechinger, Randolf Destaller, Rainer Doppler, Melanie Flicker, Christoph Johan Hirschler, Thomas Marchart, Peter Moucka, Eva Maria Neubauer, Leopold Selinger, Philip Stix, Günter Tolar