von ELIAS CANETTI
Inszenierung & Raum: BRUNO MAX
Premiere: 13. November 2021
Weitere Spieltage:
Do. – Sa., 18. bis 20.11.2021,
jeweils um 19:30 Uhr
So., 21.11.2021 um 17.00 Uhr
Di., 14.12.2021 um 19.30 Uhr
Do. – Sa., 16.12. bis 18.12.2021,
jeweils um 19:30 Uhr
Ein stattliches Wiener Zinshaus: Während in der Souterrainwohnung die Frau des Hausmeisters im Sterben liegt, wird weiter oben die greise, aber tückische Haus- besitzerin von ihrer ebenso gemeinen Enkelin bedrängt, da sie – nicht als Einzige – auf die teure Immobilie scharf ist. Währenddessen findet in der Beletage des Hauses die Hochzeit der Familie Segensreich statt. Auch hier eine echte Familienbande: Schon bald siegen die Triebe über die Konventionen. Selbst Braut und Bräutigam sind vor den Nachstellungen von Familienmitgliedern und Gästen nicht sicher. Aber nicht nur Egoismus, Gier und Besitzansprüche rütteln am bürgerlichen Fundament: Ein Erdbeben bahnt sich an, das ganze Haus zeigt Sprünge und Zerfallserscheinungen, die aber permanent ignoriert oder als „Fake News“ geleugnet werden. Es kommt, wie es kommen muss, mit den letzten Masken der bürgerlichen Familie fallen auch die Stützpfeiler des Gebäudes – ein bösartig fideler Weltuntergang.
1932 als Prophetie über das selbstverschuldete Ende der Wiener Bourgeoisie durch den rasch aufsteigenden und dennoch verharmlosten Faschismus geschrieben, ist diese groteske und radikale Farce des Nobel- preisträgers Elias Canetti auch heute als Parabel auf unsere Gegenwart, auf Hedonismus und politische Realitätsverweigerung erschreckend gültig, ohne dabei sofort Corona, Klimawandel oder Extremistengefahr brüllen zu müssen.
Musik: Fritz Rainer
Kostüme: Sigrid Dreger
Maske: Gerda Fischer
Licht: Andrea Wezdenka
Mit: Lisa-Marie Bachlechner, Eva-Christina Binder, Simon Brader, Bernie Feit,Robert Elsinger, Clemens Fröschl, Sophia Greilhuber, Magdalena Hammer, Michelle Haydn, Eszter Hollosi, Marc Illich, Hermann J. Kogler, Billy Kos, Christoph Prückner, Anna Sagaischek, Ronald Seboth und Markus Tavakoli.